Die Matrix - Lotophagenparadies Patriarchat www.URBORN.de
Diese Seite ist für alle, die die Matrix durchschauen möchten ... hier gibt's die rote Pille. Doch vorsicht:
Es gibt kein zurück.
Überleg's dir gut!
Schnall dich an!!
Willst du das wirklich?
Deine letzte Chance!!!
Ernsthaft??
Also gut: Auf deine Verantwortung!!
Augen auf und durch!!!
Lotophagenparadies Patriarchat
"Phallische Mythen und phallische Sprache schaffen, rechtfertigen und verschleiern die reale Umweltverschmutzung, durch die alles empfindende Leben auf dieser Erde mit Vernichtung bedroht ist." (Mary Daly)
Meine Lebensaufgabe ist die Rettung unseres einst wunderschönen blauen Wasserplaneten vor den nekrophilen zweibeinigen Raubtieren, die sich in ihrer geistlosen Verblendung selbst für die "Krone der Schöpfung" halten, während sie in Wahrheit nichts weiter sind als die Lotophagen der griechischen Mythologie, die - berauscht von Lotosfrüchten - an ihren eigenen Exkrementen ersticken.
Du hltst das für einen zu extremen Standpunkt? - dann konfrontiere die folgenden Fakten:
Beinahe 2 000 000 000 000 Kilogramm Müll produziert die Weltbevölkerung im Jahr.
Knapp 1 900 000 000 000 davon werden nicht recyclet, sondern lediglich "entsorgt".
Wohl 1 000 000 000 000 Kilogramm pro Jahr beträgt allein der Anteil der G7-Staaten.
Mehr als 100 000 000 000 Kilogramm davon pro Jahr töten im Meer Flora und Fauna.
Über 5 000 000 000 Kilogramm Müll hinterläßt die Menschheit an einem einzigen Tag.
Gut 5 000 000 Meter lang ist der Konvoi Müllautos weltweit für den Müll eines Tages.
Dies ist lediglich der oberflächlich sichtbare Schaden durch Müll. Nicht beziffert wurden hier Schäden wie:
Langzeitwirkungen wie z. B. Mikroplastik etc
Atomenergie und Atombomben
Abgase und gewässerbelastende Giftstoffe
Ressourcenverbrauch und Energieproduktion
Bergbau und Rohstoffabbau
Transport und Verkehr
Landwirtschaft und Viehzucht
Häuser- und Straßenbau
Forschung und Wissenschaft
Bürokratie und Politik
Kriege und Waffeneinsätze
Kommunikation und Medienkonsum
Körperpflege und Mode
Urlaub, Sport und Freizeit
etc. etc. etc. ...
Es würde Bände füllen, auf diese auch noch einzeln einzugehen. Doch wer würde sie lesen wollen?
Man kann wohl ohne Übertreibung sagen: "Fünf vor zwölf" ist schon seit Jahrzehnten vorbei ! – Mittlereile geht es um unser blankes Überleben !!!
Derzeit ist die Menschheit noch so kurzsichtig, daß sie emsig an dem Ast sägt, auf dem sie sitzt. Und das, obwohl es schon mehrmals lautstark geknackst hat. Wenn die hochmütigste aller Spezies, die sich anmaßt, ihren Planeten als ihrer Willkür untertan zu betrachten, noch länger als nur ein paar Jahre überleben soll, so sehe ich hierfür nur eine einzige Lösung: Wir alle müssen sofort und rückhaltlos entsagen unserer süßen, aber berauschenden
Lotosfrucht namens Patriarchat.
Das Patriarchat ist die grundlegendste, folgenschwerste aber unreflektierteste Lotosfrucht, die die
Verachtung, Vergewaltigung und Vernichtung
von
Frauen, der Natur und unserer Mutter Erde
ausgelöst hat. Sie ist die wahre Ursache des global vorherrschenden
destruktiven Fühlens, Denkens und Handelns.
All die anderen Sargnägel unseres Planeten wie Materialismus, Anthropozentrismus, Hädonismus, Besitzansprüche, Zinskapitalismus, Wirtschaftswachstum, Handelsliberalismus, Neo-Imperialismus, politische Korrektheit, Fleischfressen, Technokratismus, Transhumanismus, Massenmedien, Bürokratismus, Isolationismus, Atomenergie, Rassismus, Nationalismus, Unikulturalismus, etablierte Religionen und und und ... sind nur weitere Lotosblüten, die aus der einen zugrundeliegenden Lotosfrucht des Patriarchats hervorsprießen und täglich neue Samen streuen.
Es kann doch nicht so einfach sein.
Doch kann es. Anfangs habe ich mich selbst immer wieder dabei ertappt, zu glauben, für ein so komplexes, multikausales System wie unsere moderne Welt kann es doch unmöglich nur eine einzige Wurzel allen Übels geben. Doch mittlerweile durchdenke und prüfe ich diese These seit vier Jahrzehnten in zahllosen Gesprächen und an unzähligen Beispielen täglich auf's Neue und - egal, wie oft und wie eloquent man mich zu wiederlegen versucht, ich finde nur immer wieder ihre allumfassende Gültigkeit bestätigt - gepaart mit der kollektiven Leugnung ihrer Existenz. Und selbst, wenn das Patriarchat nur für ein Prozent aller Übel verantwortlich wäre, würde dessen Abschaffung schon lohnen. Mal abgesehen davon, daß die Ächtung des Patriarchats kein Deal ist, der sich auszahlen soll, sondern ein ethischer Imperativ sein muß, über den zu argumentieren an sich schon diabolisch ist, denn nichts offenbart unsere typisch partriarchale Gesinnung deutlicher, als das Zerdiskutieren der Empfindungen des Gewissens.
Nachdem ich mich - im Alter von 19 Jahren - erst einmal der Mühe unterzogen hatte, den psychologischen Mechanismen hinter der Geschichte der Menschheit und unserem modernen Leben auf den Grund zu gehen, erkannte ich auch bald das ganze Ausmaß der patriarchalen Niedertracht und die Ubiquität männlicher Gewalt gegen die Weiblichkeit und das Leben. Das schnürte mir natürlich nach Jahren des Fremdschämens für meine Geschlechtsgenossen endgültig die Kehle zu. Doch es barg auch eine gute Nachricht: Da diese Erkenntnis keines besonderen Wissens und keiner großen Taten bedurfte, sonden im Gegenteil, eines bloßen Nichtstuns, eines Zulassens - auch bisher nicht gedachter Gedanken und nicht empfundener Gefühle - weiß ich, daß jeder Mensch - und sogar jeder Mann - dazu in der Lage ist.
Alles, was dazu nötig ist, ist eine einzige kurze Phase schonungsloser Ehrlichkeit gegen uns selbst, sowie die Bereitschaft, die einmal geöffnete Büchse der Pandorra nicht wieder zu verschließen und zur - patriarchalen - Tagesordnung überzugehen, sondern sie offen zu lassen und zum Antrieb des täglichen Handelns werden zu lassen - zum Wohle unserer Erde und der Frauen.
Was ist aus der Frauenbewegung geworden?
Was mich anfangs am meisten erstaunt hat, ist die Tatsache, daß sich auch heute noch nicht einmal unter den Frauen mehr als eine Handvoll finden, die das ähnlich sehen wie ich. Das kann man nur verstehen, wenn man sich klarmacht, daß die Frauen schon seit Jahrtausenden unterdrückt werden und fast alle so traumatisiert sind - nicht nur durch persönliche Erlebnisse in diesem Leben, sondern durch generations- und inkarnationsübergreifend wirkende Traumata - daß sie sich in den meisten Fällen nicht mehr trauen, nein zu sagen, denn sie haben jegliche Berfreiungsversuche in der Vergangenheit stets mit noch entsetzlicherem Leid bezahlt.
Hinzu kommt, daß unser natürliches seelisches Empfinden seit Jahrtausenden manipuliert wird - von Religionen, Wissenschaft, Philosophie, Politik und Medien. Sie benebeln die Wahrnehmung - von Männern wie von Frauen - dermaßen, daß die meisten Menschen die Auswüchse des Patriarchats, an denen wir gerade zugrundegehen, noch nicht einmal mehr durchschauen und daher auch nicht abzuschaffen versuchen. Auf der Suche nach den Ursachen dafür bin ich am gründlichsten bei den Religionen fündig geworden.
"Wenn es diese eine Sache nicht gäbe, wäre die Welt offen und frei. Es gäbe keinen Krieg und es gäbe keinen Haß. Wir würden andere Planeten kolonialisieren und großartige neue Wissenschaften kennenlernen jenseits unseres jetzigen Verständnisses, aber leider befinden wir uns im Bronzezeitalter, verglichen damit, wo wir sein sollten und sein könnten. Alle diese Dinge haben eine gemeinsame Wurzel: Religion."
(Douglas Adams)
In einem einzigen Punkt sind sich nämlich seltsamerweise
alle Religionen einig: Frauen sind Menschen zweiter Klasse.
Die meisten Religionen gehen schon von männlichen Schöpfergottheiten aus - egal ob einer oder viele, sie kennen weit mehr bedeutunsgvolle Götter als Göttinnen, selbst im Vielgötter-Pantheon haben männliche Götter das Sagen, weibliche Götter hingegen haben sich unterzuordnen, werden von ihren Männern betrogen, sogar mit Menschenfrauen. Kein Wunder, daß die Menschen selbst ihre Frauen auch nicht höher schätzen. Frauen werden angesiedelt irgendwo zwischen Mann und Tier, sie wurden erst nach oder sogar aus dem Mann heraus geschaffen, sie tragen irgendeine irrationale Urschuld, sind unrein, können der wahren Erkenntnis oder Erleuchtung nicht teilhaftig werden, sie werden von religiösen Funktionen ferngehalten, werden ihrer Menschenrechte beraubt, sie haben die "natürliche" Überlegenheit des Mannes in stiller Demut zu tolerieren - kurzum, Frauen sind für alle etablierten Religionen nur Untermenschen.
Die gefährlichsten von allen Egos sind die religiösen
Die etablierten Religionen attestieren - oftmals explizit ausgesprochen, aber ebenso auf mannigfaltig subtile Weise - den Männern das Recht, Frauen zu beherrschen, mißbrauchen, vergewaltigen, mißachten, verleumden, verletzen, Frauen wie ihr Eigentum zu behandeln. Männer dürfen Frauen in die Armut und gesellschaftliche Schande entlassen, wenn sie nicht mehr bereit sind, ihren zweibeinigen Zuchtbullen Beine, Arme und Herz zu öffnen. Männer durften schon immer - weil es "von oben" abgesegnet ist - Frauen verhüllen, eisperren, züchtigen, verstümmeln, auf dem Scheiterhaufen verbrennen und noch tausend Entsetzlichkeiten mehr.
Zwar betrachten sich die meisten Menschen in Mitteleuropa heute als weitestgehend säkularisiert und aufgeklärt, aber die jeder Gesellschaft seit Jahrhunderten zugrundliegenden unausgesprochenen Werte werden niemals hinterfragt haben sich nicht verändert. Auch heute noch vergeht kein Tag, an dem man nicht in irgendeinem Park, Laden, Omnibus oder sonstwo Männer lautstark abfällige und verletzende Bemerkungen über Frauen machen hört. Und andere - Männer wie Frauen - hören das und unternehmen nichts dagegen. Wir echauffieren uns - zu Recht - über rassistische und ausländerfeindliche Bemerkungen von Fremden, aber wir akzeptieren täglich stillschweigend frauenfeindliche, chauvinistische Bemerkungen unserer eigenen Freunde, Verwandten und Kollegen. Auch das ist ein weiterer Beleg dafür, wie stark das Patriarchat unser Empfinden und Handeln unbewußt prägt.
"Religion wird von gewöhnlichen Leuten als wahr angesehen, von weisen Menschen als falsch und von den Herrschenden als nützlich."
(Seneca der Jüngere)
Nichts ist schwieriger als Selbstwahrnehmung
Ähnliche Verzerrungen existieren auch auf großer Ebene. Wir ach so zivilisierten Westler bombardieren zwar ohne mit der Wimper zu zucken andere Länder, um dort den Kapitalismus einzuführen, oder weil deren Ressourcen unsere Begierde wecken und ihre Führung nicht korrupt genug ist, uns diese freiwillig auszuliefern, aber wir bringen es in Jahrzehnten nicht fertig, auf andere Staaten so großen diplomatischen Druck auszuüben oder so effektive Wirtschaftssanktionen zu verhängen, daß diese endlich aufhören, die Frauen zu mißhandeln und wenigstens juristisch und tunlichst auch gesellschaftlich den Männern gleichstellen.
Es dauerte Jahrhunderte und bedurfte aufgeklärter, westlicher Frauenrechtlerinnen, bis die zwangsbeschnittenen Afrikanerinnen und Asiatinnen endlich zaghaft wagten, gegen grausamste Genitalverstümmelungen aufzubegehren, die nicht nur jeden Geschlechtsakt, sondern sogar sanfte Selbstbefriedigung mit brutalsten Schmerzen bestrafen. Noch immer wird die grausame Praxis, die nicht selten sogar zum Tod führt, in Dutzenden Ländern millionenfach jährlich ausgeübt. Doch die Herren Politiker überlassen Protestaktionen dagegen lieber privaten Organisationen oder einzelnen Menschen.
Rund ein Jahrtausend lang wurde in China das 'Füßebinden' praktiziert zur Unterdrückung und Einschüchterung der Frauen. Nicht genug damit, fanden die Männer die wegen nekrotisierenden Hautgewebes buchstäblich verfaulenden Verkrüppelungen auch noch sexuell erregend. Der typisch männlich beschönigende und verharmlosende Begriff 'Füßebinden' verschleiert, daß den kleinen Mädchen die Knochen vor dem Binden zuerst gebrochen wurden und daß sie ein Leben lang keinen Schritt ohne Schmerzen tun konnten. Diese entsetzliche Prozedur wurde im Zwanzigsten Jahrhundert nicht etwa aus Menschenfreundlichkeit abgeschafft, sondern weil die Frauen nicht mehr länger von den Männern am Weglaufen gehindert werden sollten. Stattdessen brauchte man auf einmal billige Arbeitskräfte in den Fabriken, die sinnvollerweise auch laufen können mußten. Fortan durften die Frauen neben den beiden Vollzeit-Jobs Kinder erziehen und den Haushalt führen auch nebenbei noch die Hälfte des Brottosozialprodukts erwirtschaten. Das ist Frauenbefreiung a la Patriarchat - hurra!
Dergleichen Beispiele ließen sich viele weitere anführen. Sie würden ganze Bücher füllen.
WHO: Männer sind eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen
Selbst die Weltgesundheitsorganisation WHO benennt männliche Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen auf unserer Erde.
Man bedenke, wie viele noch immer völlig selbstverständliche Formen von Gewalt und Mißachtung aus Gründen der "Religion oder des Brauchtums" hier nicht einmal Erwähnung finden. Das allein beweist schon die noch immer nicht abgeschaffte patriarchale Weltherrschaft.
Frauen wie Männer, die die entsetzliche Gewalt der Männer gegen Frauen laut anzusprechen oder gar dagegen anzukämpfen wagten, wurden früher geschlagen oder ermordet, gefoltert oder vertrieben. Heute werden sie bestochen, verleumdet oder verlacht, verunglimpft oder totgeschwiegen. An der Unterdrückung der Frauen hat sich seit Jahrtausenden nur eines geändert: Die Methoden sind subtiler geworden. Weniger offensichtlich - daher umso schwerer zu durchschauen und offenzulegen. Nach Jahrtausenden tatsächlicher Gewalt braucht die Drohung nicht noch weitere Male ausgesprochen zu werden - sie wirkt subtil weiter.
Noch immer werden Milliarden Frauen und Mädchen auf diesem Planeten unterdrückt, ausgenutzt, auf grausamste Weise mißhandelt, gegen ihren Willen verheiratet, müssen unsagbare Demütigungen über sich ergehen lassen. Noch immer gibt es Dutzende Länder, in denen Vergewaltiger straffrei ausgehen, wenn sie mit ihrem Opfer verheiratet sind oder es hinterher heiraten, was die Brautwerbung faktisch auf den Wettlauf um die früheste Vergewaltigung reduziert. Etwas Teuflicheres, Doppelzüngigeres und Sadistischeres als selbst unsere moderne, westliche, "freie" und "aufgeklärte" Welt kann man sich kaum vorstellen. Doch das Leiden der Frauen hat Männer schon immer kalt gelassen.
Renaissance und Humanismus diente nur Männern und schadete Frauen
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert - auch nicht der so vielgerühmte Humanismus oder die Aufklärung. Die meisten Menschen gehen heute davon aus, daß die schlimmsten Zeiten der Hexenverbrennungen im "finsteren" Mittelalter lagen. Das ist nicht korrekt. Und nur wenigen ist klar, daß sie nicht nur ein Kampf gegen Andersgläubige waren, sondern in erster Linie ein Vernichtungsfeldzug gegen alles wirklich Weibliche. Egal, ob es tatsächlich inkarniert im physischen Körper einer Frau war oder in der Person eines sensiblen und verständnisvollen Mannes oder auch nur in Form einer sanften, weiblichen Behandlungsmethode: Verhaßt war alles Weibliche, Sanfte, nicht Beherrschen-Wollende und Kontrollierende, Nach-Verstehen-Suchende. Daß dies wenig bewußt ist, ist eine Folge des typisch patriarchalen Verdrängungsmechanismus und infamer Propaganda.
Der "Hexenhammer" (malleus malificarum) - das in dutzenden Auflagen bis heute verlegte diabolische Werk zur Legitimation der Hexenverfolgungen - und der Freibrief (summis desiderantes affectibus) des Papstes Innozenz ('der Unschuldige') VIII. für die dominikanischen Inquisitoren sowie die Einstufung der Hexerei als Ausnahmeverbrechen (crimen exceptum) für das man bei den Prozessen die Beweislast umkehrte und Jahrtausende der Rechtsstaatlichkeit mit Füßen trat, datieren auf das Ende des Fünfzehnten Jahrhunderts.
Das bedeutet, die größten Denker der Renaissance erlebten in ihrem Leben vermutlich Hunderte von bestialischen Folterungen und Massenvergewaltigungen bei den Hexenprozessen und wohnten den täglichen öffentlichen Verbrennungen bei und ... taten Null Komma Nichts. All die großen Philososphen, Wissenschaftler und Rechtsgelehrten machten sich Jahrzehntelang Gedanken über Menschen- und Naturrechte, Frieden und Freiheit, die ideale Gesellschaftsform aber empfanden kein Bißchen Mitgefühl für die Zigtausenden Frauen, die kein anderes Verbrechen begangen hatten, als eine andere Sicht- und Lebensweise zu haben als die herrschenden Männer. Thomas Morus, Erasmus von Rotterdam, William Shakespeare, Philipp Melanchthon, Pico della Mirandola, Paracelsus, Johannes Reuchlin, Francis Bacon, Jean Bodin, Hugo Grothius, Francisco Suarez - um nur einige Namen zu nennen - veröffentlichten darüber kein einziges mahnendes Wort. Für den Fall, daß ich mich täusche: Man belehre mich gerne eines besseren. Noch nicht einmal Martin Luther, der mit der katholischen Kirche wahrlich nicht zimperlich umging, fand die Millionen bestialisch geschändeten und ermordeten Frauen weiterer Erwähnung wert, sondern verewigte sich im Buch des Lebens mit deftigen Sprüchen gegen die Frauen.
Mit der Aufklärung ab der zweiten Hälfte des Siebzehnten Jahrhunderts - so macht man uns gewöhnlich weiß - hatten die Männer das finstere Mittelalter endlich hinter sich gelassen - die Verfolgungen von Frauen gingen allmählich zurück. Doch ich wage zu behaupten, daß das Patriarchat nach fast zwei Jahrhunderten des öffentlichen Vergewaltigens und Mordens die Frauen schlichtweg so weit eingeschüchtert und maskulinisiert hatte, daß sie fortan brav funktionierten und sich nicht mehr den tödlichen Luxus einer eigenen Meinung und Lebensweise erlaubten. Nachdem die Frauen nicht mehr die kleinste Angriffsfläche boten, entfiel die 'Notwendigkeit' von öffentlichen Schauprozessen, Massenvergewaltigungen und Hinrichtungen. Sattdessen blieben die Frauen still zu Hause, bekamen reihenweise Kinder und gingen dazu noch brav in die Fabriken und schufteten - Heil Patriarchat!
Männliche Propaganda und wie frau sie durchschaut
Nichts klassifiziert männliches Denken so sehr wie die Illusion der Kausalität. Männer möchten unbedingt glauben, die Welt sein kausal bedingt und folglich rational erklärbar. Dabei zeigt uns die gesamte Welt - und vor allem das Wasser - täglich auf's Neue die Beschränktheit dieser reduktionistischen Sichtweise. Daher tun wir gut daran - wie bei allem im Leben - den gewohnten Standpunkt einmal zu wechseln und uns zu fragen, ob man hier nicht auch - wie so oft - Ursache und Wirkung vertauscht.
Es spricht in der Tat viel dafür, daß die Männer nicht deshalb, weil sie irgendwann "aufgeklärt" waren - also materialistisch naturwissenschaftlich zu denken begannen - die Lust an ihren jahrhundertelang zelebrierten Grausamkeiten an den Frauen verloren, sondern daß die gesamte modere Naturwissenschaft nur den verzweifelten Versuch der - von wahrer Erkenntnis abgeschnittenen - Männer darstellt, eine andere, unweibliche - anders läßt sich 'männlich' nicht definieren - Herangehensweise an die Natur zu etablieren.
Nicht genug, daß man/Mann die natürliche Überlegenheit der Frau nicht länger ertragen konnte und das uralte Wissen der Weisen Frauen und Hebammen gleich mit ihnen verbrannte, nein, man wollte unbedingt auch noch eine neue, typisch männliche Art des Wissens mit Gewalt darüberschichten. Genauso, wie die katholische Kirche Jahrtausendelang jeden Urmutter-Kultplatz dem Erdboden gleichgemacht hatte, um darüber eine (meist Maria oder einer anderen Heiligen geweihte) Kirche zu erbauen, sollte nun über jeder spirituellen weiblichen Erkenntnis ein Palast materialistischen männlichen Wissens erbaut werden - zur Verherrlichung männlicher Macht in der neuen Religion namens Wissenschaft.
Eine besonders todbringende Folge dieser seelen- und gewissenlosen Usurpation, war, daß die Männer nun gezwungen waren, in der Medizin noch einmal von vorne anzufangen. Denn Jahrtausende an Naturheilkunde, Kräutermedizin, unschätzbare Erkenntnisse und praktische Erfahrung über natürliche Geburtshilfe und Geburtenenkontrolle - ganz zu schweigen von Geistigen Methoden der Diagnose und Heilung - war mit den Hexen und ihren Büchern verbrannt worden. So fand Gevatter Tod nach der letzten großen Pestepidemie in Europa zu Beginn des Achtzehnten Jahrhunderts nun eine neue Pest, doch diesmal betraf sie - was für ein Erfolg des Patriarchats! - nur die Frauen.
Mit der Profanierung des heiligen Amtes der Geburtshilfe und dessen Übernahme durch männliche Quacksalver verbreitete sich weltweit die Seuche des Kindbettfiebers. Bis weit ins Neunzehnte Jahrhundert hinein verstarben die Hälfte bis zwei Drittel aller von männlichen Ärzten während der Geburt betreuten Frauen. Das die Menscheit das überlebt hat, war nur der Armut der Leute zu verdanken, die sich einen Arzt oder gar Krankenhausaufenthalt in den seltensten Fällen leisten konnten. Und (wider-)natürlich der Tatsache, daß die Frauen nun der Möglichkeiten natürlicher Geburtenkontrolle beraubt, im Laufe ihres Lebens bis zu einem Dutzend oder mehr Schwangerschaften über sich ergehen lassen mußten. Selbstverständlich begrüßten Staat und Kirche das, denn die Reduktion von Frauen zu Gebärmaschinen bringt Gläubige und Soldaten - Grundpfeiler der modernen - patriarchalen - Nationalstaaten. Quantität geht eben immer zulasten der Qualität.
Männer sind Schweine
Da gerade die selbsternannten Helfer gegen die Krankheiten besonders häufg Kontakt mit an allen möglichen Krankheiten infizierten Patienten hatten und obendrein im Dienste der Wissenschaft Leichen sezierten, verschleppten sie an ihren Händen und Instrumenten fleißig Mikroben in die Geburtswege der Frauen, die sich dadurch infizierten. Verstärkt wurde dies noch durch die nie eingestandene männliche Brutalität gegen alles weibliche und den typisch maskulinen Zwang, alles zu erforschen, um es zu kontrollieren. Durch das standardmäßig betriebene, medizinisch meist völlig unnötige Untersuchen der Bauchhöhle der Frauen oder das Drehen der Föten von innen statt von außen verursachten sie massenweise kleine Verletzungen in der Bauchhöhle. Daher kam eine von einem männlichen Arzt betreute Schwangerschaft und eine Geburt in einem Krankenhaus über zwei Jahrhunderte lang beinahe einem Todesurteil gleich.
Doch das wissenschaftliche Establishment - unter anderen Koryphäen wie Ludwig Virchov - stritten die These der iatrogenen Infektion - selbst nach längst vorliegenden wissenschaftlichen Beweisen - noch jahrzehntelang ab. Dabei war das einzige, was man von ihnen verlangt hatte, daß sie sich nach jedem Patienten die Hände wuschen - denn das Deisinfizieren der Instrumente war ja Aufgabe der Krankenschwestern. Noch um neunzehnhundert wurde das Kindebettfieber der - von allen patriarchalen Religionen bis heute höchstinstanzlich legitimierten - Unreinheit der Frau zugeschrieben - die vielen Toten durch Kindbettfieber waren ja der augenscheinliche Beweis - quod erat demonstrandum.
Daran sieht man, daß alles Kopfeinziehen und Maulhalten den Frauen bis heute nicht wirklich genützt hat. Männlicher Forscherdrang findet auch den kleinsten Stein des Anstoßes und die leiseste Andeutung von Insubordination und ist nur zu oft bereit, diese mit Gewalt auszurotten und zu unterdrücken - auch und gerade bei der eigenen Partnerin.
Patriarchat - Sadimus und Nekrophilie
Auch im "aufgekläten", "zivilisierten" Europa sind Frauen bis heute ihres Lebens nicht sicher. In den Jahrtausenden seiner Gewaltherrschaft hat das Patriachat unsere Gesellschaft so geprägt und sich dermaßen in das Unterbewußtsein von Männeren ebenso wie Frauen eingegraben, daß seine sadistischen und nekrophilen Attitüden außer von einer Handvoll Menschen schon gar nicht mehr als solche durchschaut werden. Und falls doch, so wird die Kritik daran platt als männerfeindlich und übertrieben abgetan, unter Berufung auf - natürlich - patriarchal argumentierende Scheinautoritäten wie die materialistische Wissenschaft, androtheistische Religionen, intellektualisierte Philosophie und andere Auswüchse männlicher Weltsicht.
Dagegen sind die abfälligen Bemerkungen von Männern über Frauen, die angeblich nicht einparken können, die man sich täglich dutzendfach anhören muß, wegen ihrer Offenheit und Dummheit noch geradezu harmlos. Als wäre es ein Wunder, in einer Welt, die zu 99% von Männern und für Männer geschaffen wurde, daß Frauen bei der Bewältigung dieser widernatürlichen Welt gewisse Probleme haben. Würden Frauen ihre Zeit damit verschwenden, sich täglich dutzende Male darüber zu echauffieren, daß die meisten Männer zu primitiv sind, die rudimentärste Körperhygiene betreiben, zu bequem, etwas halbwegs Gesundes zum Essen selbst zuzubereiten, zu unbeholfen, einem alten Menschen elemetare Hilfe zukommen zu lassen oder zu emotional abgestumpft, ein weinendes Kind zu trösten?
Zur Situation der Frauen im "zivilisierten" Europa und Deutschland
55 % = 103 Millionen Frauen in der EU haben bereits irgendeine sexuelle Belästigung erfahren
43 % = 81 Millionen Frauen in der EU mußen psychische Gewalt von ihrem eigenen Partner hinnehmen
33 % = 62 Millionen Frauen in der EU haben bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren
22 % = 41 Millionen der Frauen in der EU mußten körperliche und/oder sexuelle Gewalt von ihrem eigenen Partner erleben
5 % = neuneinhalb Millionen Frauen in der EU wurden tatsächlich mindestens einmal vergewaltigt
Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag gelingt es.
120.000 Fälle partnerschaftlicher Gewalt werden jedes Jahr in Deutschland zur Anzeige gebracht - die geschätzte Dunkelziffer ist um Zehnerpotenzen höher.
Etwa 65 - 85% der betroffenen Frauen gaben bei anonymen Umfragen an, selbst die schwerwiegendsten Gewaltvorfälle innerhalb ihrer Partnerschaft nicht bei der Polizei oder einer anderen Organisation angezeigt zu haben.
Rechnet man ein, daß viele Frauen zum Zeitpunkt der Befragung noch vergleichsweise jung waren und erst später in ihrem Leben noch weitere Übergriffe erleben werden, erhöht sich die Zahl der tatsächlichen Fälle in einem Frauenleben nochmals drastisch.
Das bedeutet, daß auch im zivilisierten Europa und ebenso in Deutschland keine Frau jemals sicher sein kann - nicht einmal im eigenen Hause. Dieses erschreckend brutale Verhalten der Männer ist nicht nur mittelalterlich rückständig, sondern vorsintflutlich primitiv und des dritten Jahrtausends nach Christus nicht mehr würdig.
"Da sprach die Erde zu Adam: »Wo ist deine Schwester Lillith?« Er sprach: »Ich weiß nicht; soll ich meiner Schwester Hüter sein?« Die Erde aber sprach: »Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deiner Frau schreit zu mir.«"
(Zitat aus dem noch zu schreibenden Gaia-Evangelium)
Unsere Krankheitseinsicht wird gelähmt nicht nur durch unser nach Jahrtausenden der Gewaltverherrlichung von Religion und Politik in den Status eines Dogmas erhobenes Raubtierverhalten, sondern auch durch unsere nach Jahrtausenden des Müssiggangs schon zum Lebensstil verkommene Bequemlichkeit. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille - sie beträfe nur die Männer. Die Äonen der Brutalität, Benachteiligung, Freiheitsberaubung und psychologischen Kriesführung haben auch die Frauen mittlerweile so eingeschüchtert und traumatisiert, daß sie erstens schon gar nicht mehr natürlich empfinden und zweitens gar nicht mehr versuchen, sich zu befreien.
Seien wir doch ehrlich:
Wir wissen das alle -
falls wir es wirklich nicht wissen, wäre es unsere verdammte Pflicht, es zu wissen.
Und wir wissen auch alle genau, was zu tun wäre, um unsere Mutter Erde zu retten, doch 99,9 % der Männer tun - nichts.
Diese Symptomatik erfüllt geradezu lehrbuchartig die Beschreibung einer Suchkrankheit.
Da hilft nur: Sofortiger Lotosfrüchte-Entzug!
"Was ihr der Geringsten unter euch antut, das tut ihr mir an"
(Zitat aus dem noch zu schreibenden Gaia-Evangelium)
Traurigerweise begnügen sich die meisten Frauen mit den ihnen - nach Jahrhunderten zähen Kampfes - von den Männern gnadenhalber vor die Füße geworfenen Brotkrumen wie Gleichheit vor dem Gesetz, Recht auf Bildung, Recht, an Wahlen teilzunehmen und politische Ämter zu bekleiden oder dem Recht, die Pille zu nehmen (die Pille für den Mann wird wohl niemals auf den Markt kommen) und Abtreibungen selbst verantworten zu dürfen. Das sind zugegebenermaßen alles wichtige und den Frauen ohnehin viel zu spät gewährte Rechte und Freiheiten, doch in Anbetracht des niemals bezifferten Ausmaßes patriarchaler Gewalt und Vorherrschaft stellen sie nicht mehr dar, als das absolute Minimum - gerade genug, um die wahre Emazipierung der Frauen, den längst überfälligen Aufstand der Anständigen, die befürchtete Weltrevolution der Weiblichkeit zu verhindern. Doch Papier ist geduldig - wie sieht die Realität aus? Besteht die Gleichheit auch faktisch?
Die überwiegende Mehrheit der Frauen verfügen gar nicht mehr über die Einsicht, daß alles Leid und alle Zerstörung in unserer Welt dem ubiquitären Patriarchat geschuldet ist. Daher versuchen sie auch nicht, das Steuer des patriarchalen Wagens, der mit Vollgas auf den Abgrund zurast, noch herumzureißen. Auch in den westlichen Industrienationen, wo Frauen zumindest, wenn schon nicht höherstehend, so doch zumindest auf dem Papier gleichberechtigt sind, geht kein Ruck der Verzweiflung durch die Gesellschaft.
Die Männer in ihrer jeder Substanz entbehrenden Eitelkeit wären auch zu stolz, jemals echten, starken Frauen das Steuer zu überlassen. Vermutlich liegt es an unserem Gendefekt, dem kaputten Y-Chromosom. Selbst der Kapitän der Titanic hätte nie auch nur das bereits rettungslos sinkende Schiff der Befehlsgealt einer Frau unterstellt. Am Ende hätte eine Frau in derselben Situation wieder mal irgendetwas Übermenschliches zustande gebracht und beispielsweise das Schiff viel früher evakuiert oder die Standesprivilegien der Erste-Klasse-Passagiere abgeschafft und so, wenn schon nicht das ganze Schiff, so doch zumindest deutlich mehr Menschenleben gerettet. Nein: Die Männer vom alten Schlag sterben lieber, als die Macht an Frauen abzugeben.
(Lotos-)blüht unserem Planeten daher dasselbe Schicksal wie der Titanic?
Was könnte uns noch retten? Frauen in die Politik? Gute Idee - scheitert an der Praxis! Haben in der Vergangenheit oder würden jemals in der Zukunft die Maggie Thatchers, Angela Merkels oder Hillary Clintons irgendetwas an der Situation der Frauen und unseres Planeten verbessern? Bis sie an die Macht kommen, sind sie so vermännlicht, daß sie noch nicht einmal mehr weiblich aussehen, geschweige denn fühlen. Wenn sie den Mund aufmachen, versprühen sie genauso viel Testosteron, wie ihre männlichen Vorbilder. Sie sind ja auch nur als Marionetten scheinbar an der Macht, weil sie in gewissen Ländern oder Situationen mehr Wählerstimmen auf sich ziehen. Freilich ohne, daß damit den Frauen oder unserer Erde nennenswert geholfen würde. Wie denn auch, wenn sie nur Galionsfiguren an einem entmenschlichten = entweiblichten System sind, sich aber an der gesamten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft niemals etwas ändert. Wenn demokratische Wahlen irgendetwas am politischen System an sich ändern würden, wären sie längst abgeschafft und verboten.
(Club of Rome - Grenzen des Wachstums - 1972) „Unsere gegenwärtige Situation ist so verwickelt und so sehr Ergebnis vielfältiger menschlicher Bestrebungen, dass keine Kombination technischer, wirtschaftlicher oder gesetzlicher Maßnahmen eine wesentliche Besserung bewirken kann.“
Es wurde schon oft eine fundamentale Umkehr gefordert - seltsamerweise am meisten von den Vertretern der patriarchalen Offenbarungsreligionen. Es könne nur etwas geändert werden, wenn ein Aufstand der Anständigen stattfindet. Stimmt. Doch von wem sollte der kommen? Von den Männern - oder auch den patriarchal umerzogenen Mannfrauen - in Wirtschaft und Politik - von den größten Nutznießern des sadistischen, nekrophilen Patriarchats? - Wohl kaum. Ist den Moralaposteln eigentlich klar, daß sie die allerersten sein werden, die von der längst überfälligen Weltrevolution der Frauen hinweggefegt werden, wenn sie denn endlich kommt?
Adieu Dinosaurier!
Die Geschichte der Menschheit und die Paläontologie lehren uns: Fundamentale Umschwünge werden immer von außen angestoßen.
Etablierte Systeme sind ab einer gewissen Größe einfach zu träge, selbst ihren eigenen Untergang aufzuhalten.
Dinosaurier müssen aussterben - trotz oder gerade wegen ihrer Größe und Stärke - daran führt kein Weg vorbei. Auf lange Sicht überleben die kleineren, flexibleren, intelligenteren Lebensformen, die - wegen ihrer Schwäche - beizeiten gelernt haben, achtsam zu agieren und sich den Umweltbedingungen anzupassen. Wenn wir Menschen überleben wollen, müssen wir also einen evolutionären Schritt wagen, der demjenigen vom triebgesteuerten Killerreptil zum Herzenswärme spendenden Säugetier gleichkommt. Dieser kann nur einhergehen mit einem fundamentalen Zuwachs an Bewußtsein. Und dieser Quantensprung ist nicht zu trennen von der damit einhergehenden - oder ihm vorausgehenden? - Übernahme der Verantwortung.
Es reicht heute eben nicht mehr, seine Nachkommen einfach nur in die Welt zu setzen und darauf zu vertrauen, daß sie irgendwie überleben werden. Wir selbst - und nicht ein Asteroideneinschlag - haben die Welt zu einer so kalten und lichtlosen Wüste gemacht, daß wir nun die Sorge für unser Überleben selbst in den Bauch nehmen müssen. Das ist der einzige Weg, der uns als Menschheit bleibt: In uns zu gehen und den Schritt zu einem höheren Bewußtsein in uns selbst zu vollziehen, damit er nicht von außen gewaltsam passiert und wir als die primitve Lebensform aussterben.
Die Frauen leben es uns ja jeden Tag vor: Sie haben den Schritt zum intelligenteren Säugetier, das aktiv die Sorge um die Zukunft seiner Kinder trägt, schon vollzogen. Wir Männer sind immer noch die kaltblütigen Killer-Reptilien, wir sind diejenigen, die außer der eigenen Triebbefriedigung nichts im Hirn haben. Diese niedere Bewußtseinsform ist definitiv schon am Aussterben. Die Frage ist nur: Schaffen wir Männer es, das Dinosaurier-Bewußtsein in uns aussterben zu lassen und ersparen uns damit den realen, physischen Tod oder sind wir wirklich so unglaublich primitiv, daß wir buchstäblich physisch austerben müssen? Es liegt nur an uns, diesen Quantensprung zu tun oder - zu sterben. Und damit sind wir beim wichtigsten und falsch verstandensten Wort der letzten Jahrtausende.
Verantwortung - ein Synonym für das Matriarchat
Verantwortung ist eines der am wenigsten verstandenen und gelebten Worte des Patriarchats. Bitten sie einmal wahllos ein Dutzend Menschen, das Wort Verantwortung zu definieren. Keine Erklärung wird ohne die seit Jahrtausenden patriarchal gefärbten und daher unbrauchbaren Begriffe Recht, Moral, Religion, Gesellschaft, Wertesystem oder ähnliche Umschreibungen auskommen. Bei Männern offenbart eine genaue Analyse der dahinterliegenden Vorstellungen und Konzepte immer, daß sie Verantwortung verstehen als Schutz der Objekte ihrer Begierde: Frauen, materieller Besitz, Ressourcen, Macht, soziale Stellung, Bequemlichkeit, etc. - diese beschützen sie und nennen es Verantwortung. Kein Mann würde jemals etwas tun, das ihm keinerlei materiellen oder ideellen Vorteil einbringt, sondern echten Verzicht verlangt und obendrein noch Ärger und Geringschätzung als Lohn bedeutet.
Doch genau das ist seit Jahrtausenden das Los von Milliarden Frauen auf der ganzen Welt, die sich aufopferungsvoll um Kinder, Alte und Kranke kümmern, "nebenbei" noch den Haushalt machen und außerdem einen Großteil der Arbeit erledigen, der nötig ist, um zu überleben. Sie zeigen uns täglich, wie man Verantwortung lebt. Dafür werden sie vom größten Teil der Männer nicht etwa mit Dank überhäuft, sondern sogar noch mißachtet, weil sie ja keinen "verantwortungsvollen" Job erledigen. Nur, was in Dollar meßbar zum Bruttosozialprodukt beiträgt, ist im Patriarchat von Wert. Dabei verdanken wir schon seit der Steinzeit und erst recht heute den Frauen unser Überleben. Würden sie nicht täglich schuften und zu allem Überfluß uns auch noch Liebe und Verantwortung spüren lassen - wir Männer wären unrettbar verloren.
"Dieses Bewußtsein kann nur eine Verschwörung von Individuen sein."
(Pierre Teilhard de Chardin)
Frauen an die Macht
Nachdem wir die globale Lotosfrucht Patriarchat als alleinige Ursache für den seit Jahrtausenden immer schlimmer werdenden Verfall der Menschheit entlarvt haben, bleibt uns Männern nur die Einsicht und der ethische Imperativ, unseren Egoismus zu beschränken, unseren falschen Stolz zu überwinden und den Frauen die Macht, die wir ihnen vor Jahrtausenden mit brutaler Gewalt und teuflischer Raffinesse entrissen haben, freiwillig wieder zurückzugeben. Doch dies muß über die politische Macht weit hinausgehen. Alles muß sich ändern: Das politische System, die Wirtschaftsform, die Medienlandschaft, die Wissenschaft, die gesellschaftlichen Normen, jeder einzelne Mensch - kurzum ein Paradigmenwechsel ist not-wendig zum Überleben des Planeten.
Frauen als Garantinnen des Überlebens unserer Art, als intuitive Wahrnehmerinnen des richtigen Umgangs mit der Natur, als synergetisch denkende Entscheidungsträgerinnen und als die naturgegebene Verantwortungsträger für das Wohl der Familie, der Sippe, des Dorfes, der Stadt, des Landes, der Erde müssen die ihnen naturgegebene Rolle als weise und achtsame Anführerinnen wieder zurückbekommen - auf jeder Ebene unserer Gesellschaft.
Doch wir können nicht davon ausgehen oder gar verlangen, daß die Frauen sich diese Position mit Gewalt wieder aneignen - das wäre männliches, patriarchales Vorgehen und würde die Spirale der Gewalt nur weiter antreiben. Nebenbei bemerkt ist dies bislang die einzige Form von Frauenbewegung, die wir aus der Geschichte kennen: Aggressiv-männliches Kämpfen der Frauen für dieselben Rechte, die Männer selbstverständlich schon immer hatten. Mit anderen Worten, wir kennen bislang nur den - von vorneherein zum Scheitern verurteilten - Versuch der Frauen, mit Methoden des Patriarchats das Patriarchat überwinden zu wollen. Das alleine zeigt, wie wie massiv die patriarchale Gehirnwäsche fortgeschritten ist. Echte, starke, weise Frauen brauchen keine dicken Arme zu machen und Fäuste zu ballen. Sie wirken - sanft aber unerbittlich wie das Wasser.
(Dr. Daniele Ganser) "Das Leben endet sowieso tödlich. Das ist bewiesen. Und dann muß man sich nur fragen, welchen Kampf führe ich, bevor ich sterbe? Und ich würde raten, gerade den jungen Männern, die ja oft einfach in den Kampf ziehen wollen: Sie können schon kämpfen. Kämpfen Sie gegen Ihre eigenen Vorurteile. Das ist der härteste Kampf, den sie führen können. Beobachten sie ihre eigenen Gefühle und Emotionen - Das ist der härteste Kampf, den sie führen können."
Ich versuche seit Jahren zusammen mit einigen Begleiterinnen - und Begleitern! - Wege zu finden und Mittel an die Hand zu geben, mit denen die Frauen dieses Wirken wieder lernen und einsetzen können, um die Macht, die sie jahrtausendelang innegehabt und weise, gerecht und gewaltfrei ausgeübt hatten, wiederzuerlangen. Wie sie die Männer, die ihnen diese weiche Macht gewaltsam entrissen haben, dazu bringen, sie ihnen aus eigenen Stücken, aus dem Wissen, daß es so das beste für alle Wesen ist, freiwillig wieder zurückgeben. Nur so kann unser sterbender - weiblicher - Planet wieder heilen.
Verantwortung und Bewußtsein - zwei Geschwister mit Weltrettungspotential
Natürlich müssen wir Männer uns dann den Vorwurf gefallen lassen, daß wir, nachdem wir alles zerstört haben und endlich bemerken, daß wir schlichtweg unfähig sind, Leben zu erhalten und zu fördern, den Frauen nur den ausgeschlachteten und vergewaltigten Planeten wieder zurückgeben, nachdem er wertlos für unsere patriarchale Exploitationsgier geworden ist. Dieser Vorwurf ist nicht zu entkräften. Er definiert das Ausmaß an männlicher Schuld.
Es gibt nur ein Mittel, um tatkräftig unter Beweis zu stellen, daß wir nicht einfach nur alles hinwerfen und es den Frauen überlassen, unseren Dreck wegzuräumen: Gerade wir Männer müssen aktiv Verzicht üben - zugunsten von Frauen, für die Natur, aus Liebe zu unserer Mutter Erde. Wir Männer müssen die ersten sein, die Aussteigen aus unserem selbstzerstörerischen Suchtverhalten. Wir Männer müssen unser Ego beschränken und mehr für die Erde tun, müssen auf liebgewordene Gewohnheiten und althergebrachte Privilegien verzichten und so Kapazitäten freischaffen, um unsere Welt zu retten.
Wir Männer müssen endlich kapieren, daß wir keine besseren Menschen sind, nur, weil wir uns ein teures Auto leisten können, sondern im Gegenteil, wenn wir freiwillig mit dem Fahrrad fahren - der Umwelt zuliebe. Erst dann hat unsere Mutter Erde eine Chance auf das Überleben. Wir Männer müssen begreifen, daß unsere Politik und Gesetze, unsere Wirtschaft und Wissenschaft, all unser bisheriges - pariarchales - Tun niemals nennenswert etwas ändern werden, geschweige denn ausreichen, unseren derzeit noch vorprogrammierten Tod aufzuhalten. Wir selbst - jeder einzelne Mann, egal in welcher Funktion und Situation, muß bereit sein - täglich, stündlich, minütlich, sekündlich - die Welt zu retten - durch persönlichen Verzicht. Erst dann haben wir verdient, daß die Frauen uns zeigen wie es geht. Erst wenn wir uns so weit zurücknehmen, daß die Frauen überhaupt wirken können, kann Mutter Erde heilen.
So unglaublich dies für gewöhnliche (Dinosaurier-)Männer klingen mag: Es gibt tatsächlich einige Männer, die diesen zutiefst spirituellen Weg gehen und damit zu einer neuen, viel beglückenderen männlichen Stärke gelangen - keiner äußeren, sondern einer inneren Stärke - die komischerweise fast allen Frauen so gut gefällt, daß sie diese Männer niemals als schwach bezeichnen würden, sondern diese als so stark empfinden, daß sie vor Zuneigung und Dankbarkeit geradezu dahinschmelzen und diese Männer mit Liebe überschütten. Das ist der himmlische Lohn für unsere wahre männliche Christustat.
Materieller Verzicht erzeugt ideellen Gewinn
Ich weiß, es ist eine nicht wiedergutzumachende Schande, daß wir Männer, die wir uns seit Jahrtausenden nur als Beherrscher der Welt und Unterdrücker der Frauen in das Buch des Lebens eintragen, nun von den Frauen verlangen, uns mitzuretten, obwohl wir selbst so viel Leid und Tod über die Welt gebracht haben, daß wir das Recht auf Leben längst verwirkt haben. Und es ist eine himmelsschreiende Ungerechtigkeit, diese völlig unverschuldete Pflicht den Frauen aufzuerlegen, wo wir uns selbst jahrtausendelang vor jeder wahren Verantwortung gedrückt haben. Doch es ist unsere einzige Überlebenschance.
Wir Männer müssen uns - und den Frauen - eingestehen, daß 99 % von uns keine Ahnung haben, was Verantwortung wirklich bedeutet und daß unsere unreflektierte Machtgier, gespeist aus niederen Instinkten, uns Verantwortung nur immer wieder mit Kontrollzwang und Vorteilssicherung verwechseln läßt. Daher ist - so ungerecht es zunächst erscheinen mag - das Heilsamste, was wir Männer heute tun können: Rückzug, Nicht-Kontrollieren-Wollen, Geschehen-Lassen, Frauen den Vortritt gewähren, der Natur ihr Recht lassen.
Aber wir dürfen uns auch nicht ganz zurückziehen - was hieße, den Frauen die Drecksarbeit zu hinterlassen. Doch wir können uns von den Frauen sagen lassen, was zu tun ist, um die Welt zu retten. Wir können von den Frauen lernen, was es heißt, sich in den Dienst einer höheren Sache zu stellen. Wenn jeder Mann sich eine Frau aussucht, der er genügend vertraut, daß sie nur das beste für ihn und seine Zukunft tun wird und sich bereit erklärt, alles zu tun oder zu lassen, was sie verlangt, wird die kritische Masse an bewußten, achtsamen Menschen schnell erreicht werden und unser todbringendes Wirtschaftssystem und sein Handlanger, die korrupte Politik werden sich schneller selbst ad absurdum geführt haben, als wir es jemals für möglich gehalten hätten.
"Nicht ich, sondern die Frau neben mir"
(Zitat aus dem noch zu schreibenden Gaia-Evangelium)
Daß wir Männer den Frauen den Vortritt lassen, ist nur ein erster - aber der wichtigste - Schritt. Danach fängt die wahre Arbeit erst an. Damit meine ich nicht einmal, daß wir die Weltmeere reinigen, ganze Kontinente wieder aufforsten oder Millionen Tonnen an Atommüll unschädlich machen müssen. Unsere erste wahre Herkulestat wird sein, unseren eigenen seelischen Stall des Augias auszumisten. Wir Männer werden unsere verkrusteten Persönlichkeitsstrukturen wieder in Lösung bringen, indem wir unseren Stall bis auf die Fundamente auseinandernehmen und wieder öffnen für die Wasser des Lebens, die viel zu lange nicht mehr unsere Seele reinigen durften. So können wir versuchen, unsere seit Jahrtausenden aufgehäufte Schuld in den folgenden Jahrtausenden des Matriarchats wiedergutzumachen.
Die Bewußtmachung unserer verdrängten Persönlichkeitsanteile wird einhergehen mit einer Kontaktaufnahme zu höheren Bewußtseinsebenen. Und dieser Evolutionssprung, mit dem wir Männer uns dann endlich auf die Ebene der Frauen hochgeschwungen haben werden, wird den Frauen Freiräume schaffen, ihrerseits den nächsten Bewußtseinsschritt zu tun und uns Männern abermals den Weg zu weisen.
Jiddu Krishnamurti hat uns den Weg und das Ziel aufgezeigt, als er sagte:
"Es gibt keine Methode. Es gibt nur Achtsamkeit."
(Jiddu Krishnamurti)
Verstehen - ohne verändern zu wollen, nicht kontrollieren - heilen lassen
Jeder von uns hat die Wahl, ob er nur ein weiterer Sargnagel unserer gefolterten Mutter Erde sein will, oder ein Blatt am Baum des Lebens. Es ist einzig unsere Entscheidung, ob die Menschheit und ihre Welt sterben oder überleben soll.
Niemals wird irgendeine Kavallerie kommen, die uns rettet. Wir selbst müssen es tun - oder sterben. Jeder noch so unbedeutend erscheinende Mann hat die Pflicht und die Möglichkeit, sich und die Welt zu retten. Keine Regierung, keine Religion, kein Wirtschaftssystem, keine Wissenschaft, wird dies jemals tun, denn sie alle leben nur innerhalb dieses patriarchalen Systems aus Lüge und Erkenntnisverweigerung, aus Machtmißbrauch und Verantwortungslosigkeit. Das Wissen darum ist so gefährlich für die bestehenden Systeme, daß kein Politiker und kein Religionsvertreter es jemals laut sagen wird.
Dennoch wissen wir es alle.
Jeder weiß es, wenn er ehrlich ist.
Wer es leugnet, belügt sich selbst.
Wer es nicht weiß, will es nicht wissen.
Erst, wenn wir achtsam - also vorsichtig und liebevoll, aber dennoch zu allem entschlossen - unsere Taten, Unterlassungen und deren Konsequenzen, unsere Gedanken, Ideen und Konzepte, unserere Gefühle, Wünsche und Begierden betrachten - nüchtern und unter den Augen der Ewigkeit - haben wir die Chance, zu erkennen. Und die Wahrheit wird uns frei machen. Doch dazu ist harte Arbeit - nein, dazu ist rigoroses Nichts-Tun, kritikloses Sein-Lassen, furchtloses Annehmen nötig.
Erst, wenn wir unsere blinden Flecken erkannt, unsere unter den Teppich gekehrten Persönlichkeitsanteile hervorgekramt, unsere Götter, Dämonen und Engel demaskiert und in Liebe verabschiedet haben, erst dann dürfen wir uns überhaupt anmaßen, Worte wie Rettung der Welt in den Mund zu nehmen. Die Frauen werden uns den richtigen Weg weisen. Wissend um unsere Schwäche, werden sie uns an die Hand nehmen - wenn wir unseren Stolz überwunden haben und bereit sind, uns zeigen zu lassen, wie.
Dies wird das neue Zeitalter sein, die neue Weltordnung, the Great Reset, von der die Patriarchatsveretreter reden, aber es wird ganz anders sein, als alle sie sich jetzt vorstellen. Wir dürfen gespannt sein ...
"Alles, was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand."
(Charles Darwin)